Braucht Panini einen Mathematiker?

Ich habe mich in diesem Jahr ja schon intensiv mit der Mathematik der Sammelalben beschäftigt – einmal beim Brüder-Sammel-Problem und dann bei der Frage nach der Gleichverteilung . Bei der Euro 2012 habe ich auch erstmals selbst gesammelt und dabei den Tipp eines Kollegen befolgt, dass man sich gleich zu Beginn eine Box mit 100 Tüten à 5 Sticker kauft. Dann, so seine Erfahrung, ist das Album schon mal sehr gut gefüllt.

Und dies stimmt tatsächlich! Ich hatte erstaunlich wenige Aufkleber doppelt. Bei den letzten Tüten, als das Album schon zu drei Vierteln gefüllt war, hätte statistisch gesehen nur jeder vierte Aufkleber einer sein dürfen, der mir noch fehlt. Doch oft war nur einer von fünf Aufklebern ein Doppelter!

Offenbar achtet man bei Panini darauf, dass in einer Box mit 100 Tüten – was 500 Stickern entspricht – nicht allzu viele Dopplungen auftreten. Ein Mathematiker würde die Sticker sicher ganz anders eintüten. Es müsste dann Hunderte, Tausende verschiedene Varianten geben, wie Sticker in Tüten und Tüten in Boxen verteilt werden. Ich vermute, dass das Panini jedoch viel zu aufwendig ist und die Firma schon aus produktionstechnischen Gründen nur überschaubar viele Kombinationen ausliefert.

Ein PR-Foto von der Panini-Presseseite zeigt, wie die Aufkleber gedruckt werden – hier ist der Link – Achtung Datei > 2MB. Ein Team ist komplett auf einem Bogen – schwer vorstellbar, dass die Sticker dann vorm Eintüten nach einem aufwendigen mathematischen Verfahren noch mal durcheinander gemischt werden. Womöglich werden pro Team immer nur drei, vier Sticker weggenommen, damit wenigstens ein paar doppelt sind. Immerhin profitieren davon alle Sammler, die sich eine komplette Box kaufen.

Um die Frage aus der Überschrift zu beantworten: Wenn die (nicht repräsentativen!) Erfahrungen mit 100er-Boxen stimmen, dann könnte Panini mit Hilfe eines Mathematikers noch mehr Sticker verkaufen.